Augenheilkunde auf höchstem Niveau

    Im neuen vom Unispital Basel initiierten Augenzentrum Videris steht der Patient und seine Bedürfnisse im Zentrum. Hier werden medizinische Dienstleistungen von allen augenärztlichen Untersuchungen vom Notfall über die Vorsorgekontrolle bis zur spezialisierten Sehnerv- und Netzhautdiagnostik ebenso wie ambulante Operationen, geboten. Dr. med Nicolas Waldmann führt zusammen mit Dr. med. Tim Enz als ärztliche Leiter und Milena Schönfeld als kommerzielle Leitung das Augenzentrum Videris Basel. Hier spricht er über die häufigsten Augenkrankheiten, die Augenheilkunde in der Hightechmedizin sowie den Grünen Star, eine der häufigsten Augenleiden im Alter.

    (Bilder: zVg) Oberste Priorität im Videris Augenzentrum Basel haben die medizinische Qualität und ein makelloser Service.

    Wie steht es um die Augengesundheit und das Sehvermögen von Herrn und Frau Schweizer?
    Dr. med Nicolas Waldmann: In der Schweiz haben wir erfreulicherweise in den meisten Gegenden eine gute augenmedizinische Abdeckung. Demgegenüber steht die demographische Entwicklung mit der Baby Boomer Generation, welche ins Pensionierungsalter kommt. Dadurch steigt die Zahl an älteren Menschen, welche an altersbedingten Augenleiden erkranken und einer Behandlung bedürfen, um eine bleibende Seheinschränkung zu verhindern. Gleichzeitig ist eine Zunahme der Kurzsichtigkeit bei Kindern und Jugendlichen aufgrund der veränderten Gewohnheiten (Smartphone, Tablet) leider sehr wahrscheinlich. Damit ist eine Zunahme des Bedarfs für augenärztliche Betreuung und Therapie vorprogrammiert.

    Dr. med Nicolas Waldmann: «Wir möchten ein Augenzentrum aufbauen können, welches sich dem Patienten und seinen Bedürfnissen auf höchstem fachlichem Niveau widmet.»

    Das Videris Augenzentrum im Baloise Park Basel wurde am 6. Oktober neu eröffnet. Welche Idee steckt dahinter?
    Es handelt sich um ein modernes Augenzentrum, welches vom Unispital Basel initiiert wurde, mit der Idee eine Plattform und ein Netzwerk für die in der Region noch unabhängig praktizierenden Augenärzte zu bieten. Die medizinische Qualität und ein makelloser Service haben für uns oberste Priorität. Dabei steht für uns der Patient und seine Bedürfnisse im Zentrum. Wir bieten einerseits in unseren Räumlichkeiten alle augenärztlichen Untersuchungsmöglichkeiten vom Notfall über die Vorsorgekontrolle bis zur spezialisierten Sehnerv- und Netzhautdiagnostik. Andererseits verfügen wird über einen modernen Operationsbereich, wo wir eine grosse Bandbreite an augenchirurgischen Eingriffen, wie die Operation des grauen und grünen Stars sowie Lideingriffe, durchführen.

    Das Augenzentrum Videris Basel funktioniert als Belegarztplattform. Was muss man sich darunter vorstellen und welche Vorteile hat das auf Ihre Patientinnen und Patienten?
    Wir verfügen über einen modernen Operationsbereich, wo unsere Belegärzte ihre Patienten aus der Praxis mit den neusten und schonendsten Geräten operieren können. Ausserdem stehen ihnen auch unsere Geräte zur Laserbehandlung zur Verfügung. Damit ermöglichen wir für eine grosse Zahl an Patienten eine äusserst angenehme und unkomplizierte Behandlung unter optimalen Rahmenbedingungen mit dem Anspruch höchster medizinischer Qualität.

    Das Augenzentrum Videris Basel ist ein Tochterunternehmen des Universitätsspitals Basel. Was bedeutet dies konkret und wie profitieren da Ihre Patientinnen und Patienten davon?
    Wir stehen stets in regem fachlichem und organisatorischem Austausch mit unseren Partnern vom Unispital. Durch die Kooperation mit dem Unispital Basel können wir unseren Patienten bei komplexen Fällen oder für komplizierte operative Eingriffe die fachlich höchste Qualität und Kompetenzen der Spezialisten von der Augenklinik des Unispital Basel bieten.

    Sie bieten eine breite Palette an Dienstleistungen rund um die Augenheilkunde. Was gehört alles dazu?
    Wir bieten in unseren Räumlichkeiten alle augenärztlichen Untersuchungen vom Notfall über die Vorsorgekontrolle bis zur spezialisierten Sehnerv- und Netzhautdiagnostik. Andererseits verfügen wir über einen modernen Operationsbereich, wo wir eine grosse Bandbreite an augenchirurgischen Eingriffen, wie die Operation des grauen und grünen Stars sowie Lideingriffe, durchführen. Ausserdem haben wir auch eine spezialisierte Makulasprechstunde für die Beurteilung und Behandlung bei Makulaerkrankungen, wie zum Beispiel die altersbedingte Makuladegeneration oder auch den Folgen des Diabetes. In diesem Rahmen bieten wir auch die verschiedensten Injektionstherapien der Makula an.

    Welches sind die häufigsten Augenleiden respektive Eingriffe?
    Die häufigsten Augenerkrankungen ist die altersbedingte Entwicklung des grauen Stars, welcher individuell unterschiedlich schnell zu einer Sehverschlechterung im Alter führt. Heutzutage kann man diesen mit einer komplikationsarmen Routineoperation beheben und eine künstliche Linse einsetzen. Sehr häufig sind auch Injektionen von spezialisierten Medikamenten ins Auge, wie beispielsweise bei der feuchten altersbedingten Makuladegeneration, Ödembildung der Makula, bei Gefässverschlüssen oder Diabetes.

    Haben sich die Bedürfnisse Ihrer Patientinnen und Patienten aufgrund der Pandemie verändert?
    Zu Beginn ist es zu einer gewissen Unterversorgung gekommen, da viele Patienten aus Angst vor dem Virus nicht mehr zu den wichtigen Kontrollterminen und Behandlungen gekommen sind. Ansonsten hat sich die Situation zumindest im augenärztlichen Bereich wieder weitgehend normalisiert.

    Ein Spezialgebiet von Ihnen ist der Bereich Glaukom, auch Grüner Star genannt. Was beinhaltet diese Schädigung des Sehnervs?
    Das Glaukom, umgangssprachlich auch der Grüne Star, ist ein Sammelbegriff für viele verschiedene Erkrankungen, welche alle das gleiche Krankheitsbild verursachen – nämlich eine Schädigung des Sehnervs. Im Verlauf kommt es meistens zu einer, leider vom Patienten relativ lang nicht bemerkten, Verschlechterung der peripheren Sehleistung bis hin zur kompletten Erblindung. Die häufigste Ursache ist ein erhöhter Augendruck, welcher sich häufig gut mit Augentropfen behandeln lässt. Zum Teil braucht es aber auch eine Operation, um den Augendruck genügend weit zu senken mit dem Ziel, ein Fortschreiten des grünen Stars zu vermeiden.

    Ist der Grüne Star eine Volkskrankheit im Alter?
    Der grüne Star nimmt tatsächlich mit dem Alter deutlich zu und wird wie gesagt leider vom Patienten meist lange nicht bemerkt. Aus diesem Grund empfehlen wir eine Routinekontrolle inklusive Messung des Augeninnendrucks ab dem 40. Lebensjahr.

    Wie schonungsvoll ist die Behandlung des Glaukoms im Zeitalter der Hightechmedizin?
    Bis heute gibt es trotz vieler – auch unserer – Forschungsbemühungen keine gut belegte Ergänzung zur etablierten Therapie zur Senkung des Augeninnendrucks. Im operativen Bereich hat sich hier erfreulicherweise in den letzten Jahren sehr viel getan und es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Eingriffen mit einer Implantation von künstlichen Abflusshilfen. Dadurch hat sich auch die Sicherheit dieser Eingriffe verbessert. Die Behandlung des Glaukoms bleibt aber auch heute eine lebenslange Aufgabe, durch welche der Patient und der Augenarzt gemeinsam steuern.

    Wie hat sich die Augenheilkunde im Zuge der Hightechmedizin allgemein verändert?
    Die Augenheilkunde ist ein sich rasant weiter entwickelndes Gebiet der Medizin. Vor zwanzig Jahren hatten wir beispielsweise noch keine gute Dokumentation und Behandlung der feuchten Makuladegeneration und ähnlicher Erkrankungen. Durch die Entwicklung der OCT, durch welche sich ganz exakte Aufnahmen der Netzhaut machen lassen, und die Entdeckung neuer Medikamente konnten ganz vielen Menschen das Sehvermögen und damit Lebensqualität zurückgegeben werden. Wir arbeiten weiter mit dem Unispital Basel und dem Forschungsinstitut IOB zusammen, um weitere solche Meilensteine zu erreichen.

    Wie bleiben die Augen möglichst lange gesund?
    Sicher sinnvoll ist, seine Augen vor unnötigen Gefahren durch Unfälle zu schützen und regelmässige Vorsorgeuntersuchungen für diejenigen Erkrankungen, welche man als Patient selber nicht bemerkt, ab etwa dem 40. Lebensjahr beim Augenarzt durchzuführen. Bei bereits bekannten familiären Augenproblemen sollte dies auch schon früher passieren. In letzter Zeit wird auch die Prävention der Kurzsichtigkeit bei Kindern und Jugendlichen zu den Aufgaben der Augenheilkunde gehören.

    Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Videris Augenzentrum Basel?
    Ich wünsche uns, dass wir ein Augenzentrum aufbauen können, welches sich dem Patienten und seinen Bedürfnissen auf höchstem fachlichem Niveau widmet und auf die Unterstützung des Unispitals zählen kann. Zudem hoffen wir, dass wir uns zu einem qualitativ hochstehenden Partner der niedergelassenen Augenärzte und Belegärzte entwickeln können.

    www.videris.ch

    Interview: Corinne Remund

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