Basler Mittelschule bleibt im Dunkeln

    Am WG und der WMS Basel ist am 12. Januar 2023 für einen halben Schultag der Strom ausgeblieben. Auslöser dafür war kein technischer Defekt, sondern ein inszenierter Aktionstag aus dem Bildungsprogramm Klimaschule von MYBLUEPLANET. Dieser sogenannte Blackout Day stellte dabei einen Teil der umfänglichen Bemühungen der Schule dar, ihren ökologischen Fussabdruck langfristig zu reduzieren und den Schülerinnen und Schülern das Thema Klimaschutz näher zu bringen.

    (Bilder: zVg) Plötzlich geht gar nichts mehr: Die Schülerinnen und Schüler der Basler Mittelschule sitzen im Dunkeln.

    Leise Gesprächsfeuer loderten am Morgen durch die dunklen Gänge des Wirtschaftsgymnasiums und der Wirtschaftsmittelschule Basel. Die knapp 750 Schüler/innen der Mittelschule hatte an diesem Tag bei der Ankunft in ihrem Schulhaus eine besondere Überraschung erwartet. Die Lampen und Heizungen funktionierten nicht, die Notfallbeleuchtung war angegangen und in den Schulzimmern wurden sie von ihren Lehrpersonen mit dem Input begrüsst, dass heute wohl der Strom ausgefallen sei. Doch wie kann unter diesen Umständen Unterricht stattfinden? Und wie hängt all dies mit dem Klimaschutz zusammen?

    Der allgegenwärtige Strom im Schulzimmer
    Erst wenn die Dinge nicht mehr funktionieren, merkt man, wie sehr man von ihnen abhängig geworden ist. Diesen Gedanken hatten wohl viele der Lehrpersonen und Schüler/innen des WG und der WMS Basel an diesem Schultag. Nicht nur das Drücken des Lichtschalters hatte für einige Stunden keinen Effekt, auch die ganzen Monitore, Tablets und Visualizer mussten ungenutzt in der Ecke bleiben. Je nach Fach und Lehrperson führte dies zu sehr unterschiedlichen Schulstunden und Erfahrungen. So wurde beispielsweise im Deutschunterricht fleissig darüber diskutiert, wie denn nun ein Blackout zustande kommt und wie in der Schweiz Strom produziert wird. Im Bildnerischen Gestalten hingegen mussten die Schüler/innen im Kerzenschein versuchen, ein Arbeitsblatt zu entziffern. Nur die Rhythmik Lektion in der Musikstunde konnte ohne weitere Einschränkungen durchgeführt werden. Stefan Binkert, Konrektor der Schule, beschrieb die Stimmung folgendermassen: «Es hatte etwas sehr Besonderes, das Schulhaus für einmal so im Dunkeln zu sehen. Die Schüler/innen waren viel ruhiger und alles erschien mir generell etwas entschleunigt. Mir hat das sehr gut gefallen!»

    Der simulierte Blackout Day regt zum Nachdenken an.

    Auflösung in der Aula
    Nach knapp drei improvisierten Lektionen und vielen spannenden Gesprächen haben sich die Schüler/innen dann um 10.30 Uhr in der Aula versammelt. Es galt aufzulösen, was Viele von ihnen schon vermutet hatten. Der Stromausfall am Morgen war simuliert und er war Teil der langjährigen Projektzusammenarbeit zwischen der Mittelschule und dem Projektteam von MYBLUEPLANET. «Mit diesem Aktionstag wollen wir den Teilnehmenden verdeutlichen, wie abhängig wir heute vom Strom sind. Durch diese direkte Betroffenheit, die wir durch den simulierten Blackout erzeugen, möchten wir Diskussionen und Gedanken rund um das Thema Energie und Ressourcenverbrauch anregen», meint Ilona Meili, zuständige Projektleiterin der Klimaschule, zur Aktion.

    Ein weiterer Schritt für die Schule in Richtung Nachhaltigkeit
    Auch bei den Schüler/innen scheint diese Aktion gut angekommen zu sein. Am Nachmittag desselben Tages fand die erste Zusammenkunft des neu ins Leben gerufenen Klimarates, zusammengesetzt aus der Schülerschaft, statt. Diese und weitere infrastrukturelle Veränderungen, wie zum Beispiel die naturnahe Umgestaltung des Schulhausareals, sollen der Schule dabei helfen, in vier Jahren das Label Klimaschule zu erhalten und seine selbst gesetzten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

    pd

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