AFS bietet Auslandsprogramme für Schüler in der Region Basel. 18 Gastschüler aus verschiedenen Ländern lernten in den vergangenen Monaten die Schweizer Kultur kennen. Nun sucht die Organisation neue Gastfamilien in den Kantonen Basel und Baselland.

Mit dem Sommer freuen sich viele Schüler und ihre Familien auf gemeinsame Zeit und die nächste Ferienreise. Aber für einige Familien in Basel und Baselland kommen mit dem Ende des Schuljahres gemischte Gefühle auf. Abschiedsschmerz statt Vorfreude und ein ungewisses Wiedersehen. Diese Familien haben in den vergangenen Monaten über die Organisation «AFS Interkulturelle Programme» (AFS) einen Gastschüler oder eine Gastschülerin aus dem Ausland in ihr Zuhause und ihre Herzen aufgenommen. Nun ist für sie die Zeit gekommen, Abschied zu nehmen. Die Gastschüler begeben sich auf die Heimreise – mit der Schweizer Flagge und vielen Erinnerungen im Gepäck
Ein spannendes Jahr liegt hinter dem Chapter Basel der AFS. Achtzehn Gastschüler aus verschiedenen Ländern haben eine ereignisreiche Zeit hier in der Region verbracht und die Schweizer Kultur kennengelernt. Aber auch für Gastfamilien, die einen Schüler bei sich aufnehmen, bedeutet es, eine andere Kultur hautnah zu erleben. «Eine tolle Möglichkeit für beide Seiten zu lernen, zu wachsen und die Kommunikation zwischen Kulturen zu fördern», so Chair Person Rebekka Calmeyn des Chapter Basels aus Allschwil. Die Programme dauern zwischen einigen Monaten bis zu einem Schuljahr. Schüler wie Familien werden in dieser Zeit eng von AFS betreut. Gemeinsame Events und Stammtische bieten dabei über das Jahr verteilt viele Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch. Darunter sind Schweizer Traditionen wie das Grättimaa-Backen und Biwakieren, aber auch Feste mit kulinarischen Köstlichkeiten aus den Herkunftsländern der Schüler. Da beim Aufeinandertreffen der Kulturen auch Gesprächsbedarf entstehen kann, wird jeder Schüler und jede Familie von einem Betreuer persönlich durch das Jahr begleitet.
Unvergessliche Erlebnisse und Erfahrungen
Organisiert ist all dies von Ehrenamtlichen, die oftmals viele Jahre mit AFS verbunden bleiben. «Wenn man selbst einmal einen Auslandsaufenthalt erlebt hat, möchte man diese Erfahrung auch anderen ermöglichen», sagt Calmeyn.
Bevor sich die Jugendlichen allerdings ihren Traum vom Auslandsaufenthalt erfüllen können, heisst es zunächst: Gastfamiliensuche. «Das ist einer der herausforderndsten Punkte im AFS-Jahr. Meist versuchen wir bis zuletzt Familien für unsere Schüler zu organisieren und sei es auch nur als Welcome-Family», so Calmeyn. Einen Jugendlichen aus einer anderen Kultur ein ganzes Schuljahr bei sich aufzunehmen, kann zunächst als grosse Verpflichtung erscheinen. Möglichkeiten für einen Testlauf als Gastfamilie bieten sich aber als Welcome- und Ferienfamilien. Hier sind die Schüler zu Beginn des Aufenthalts oder während eines Urlaubs ihrer Stammfamilie kurzzeitig untergebracht. Einige dieser Familien, so Calmeyn, entscheiden sich schon während der Welcome-Phase, die Schüler doch für die gesamte Dauer ihres Aufenthalts in der Schweiz bei sich aufzunehmen. Gastfamilie kann dabei jeder werden: Vom Rentnerpaar bis zu alleinstehenden Personen ist jede Form der Familie willkommen. Rebekka Calmeyn, selbst Gastmutter, sagt dazu: «Mit unserer Gastschülerin Karole aus Italien ist unsere Familie dieses Jahr um ein Kind und eine Schwester reicher geworden. Wir lassen sie nur ungern gehen und freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen in der Zukunft.»
pd



