Gegen das Vergessen und für die Wertschätzung

    Der gemeinnützige Verein Stolpersteine Schweiz engagiert sich für das Gedenken an jene Opfer des Nationalsozialismus, die zumindest einen Teil ihres Lebens in der Schweiz verbrachten, von den Schweizer Behörden nicht oder unzureichend geschützt oder gar an Nazideutschland ausgeliefert wurden. Der Verein setzt dafür an ihren ehemaligen Wohn- oder Arbeitsorten Gedenksteine. Vier wurden schon 2021 im Kanton Basel-Stadt gesetzt. Nun kommen im August fünf weitere dazu.

    (Bilder: Screenshots aus Videoreportagen) Im August 2022 findet die Setzung von fünf weiteren Stolpersteinen zum Gedenken an NS-Opfer aus dem Kanton Basel-Stadt statt.

    Letzten November hat die Basler Lokalgruppe des Vereins Stolpersteine Schweiz vier Stolpersteine und eine Stolperschwelle im Gedenken an NS-Opfer aus dem Kanton Basel-Stadt gesetzt. Am Dienstag, 23. August 2022 findet die Setzung von fünf weiteren Stolpersteinen in Basel statt. Und zwar für Edmée Hirsch-Ditisheimam am Spalenring 140 (ausgeheiratete Schweizerin, Jüdin), für die Familie Rebekka, Johanna und Margot Braunschweig (Hegenheimerstrasse 96, jüdische Flüchtende) und für Robert Kehrli (Utengasse 43), einem Schweizer Widerstands- und Fluchthelfer sowie Kommunist.

    Die Steinsetzungen werden realisiert in Zusammenarbeit mit dem Künstlerehepaar Gunther und Katja Demnig und – wo möglich – mit den Nachkommen der Opfer. Aufgrund solcher Initiativen wurden bis heute bereits in 27 Ländern über 90’000 Stolpersteine gesetzt (Stand Februar 2022). Die Stolpersteinsetzungen nimmt der Verein zum Anlass, um an die individuellen Opfergeschichten zu erinnern, diese der schweizerischen Öffentlichkeit medial wirksam bekannt zu machen und eine Diskussion über die aus heutiger Sicht oft unverständliche passive Haltung der damaligen Politik in Gang zu bringen.

    Mit diesen Steinen werden die Schicksale greifbarer, lebendiger….

    Bessere Aufklärung – auch in Bildungsinstitutionen
    Der Verein unterstützt und berät im Übrigen auch lokale Initiativen überall dort, wo sich in der Schweiz Menschen für dieses Ziel engagieren und sich deren Tätigkeit im Rahmen der Vereins-Statuten bewegt. Ein zentrales Anliegen des Vereins ist es, dass in Bildungsinstitutionen vermehrt und nachhaltiger über den Holocaust, die Schweizer Opfer und über die Haltung der schweizerischen Politik während der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten gesprochen wird. Dazu will der Verein interessierte Lehrpersonen thematisch unterstützen, stellt ihnen dazu kostenlos Lehrmittel (Ordner und USB Stick) zur Verfügung und organisiert fachkundige Begleitung beim Gang mit ihren Klassen zu den Stolpersteinen. Der Verein tauscht sich im Rahmen von Steinsetzungen mit Angehörigen und Verwandten der Opfer aus, um auch auf ihre Wünsche und Anliegen Rücksicht zu nehmen. Anregungen zu neuen Steinsetzungen werden sorgfältig geprüft und nach Möglichkeit realisiert. Interessierte Privatpersonen haben zudem die Möglichkeit, Patenschaften für einzelne Stolpersteine zu übernehmen. Dazu gehört insbesondere die Wartung dieser Steine. Es besteht auch die Möglichkeit, einzelne Steine zu finanzieren. Der Kommunikation mit der Öffentlichkeit wird hohe Priorität eingeräumt Diese richtet sich insbesondere an Schulklassen, Jugendgruppen, aber auch an die Medien und an die Politik.

    Details sind abrufbar unter: www.stolpersteine.ch

    ChSt,
    Quelle: stolpersteine.ch

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