Schafft es einer der «drei Musketiere»?

    Drei Startups aus der Region wollen mithelfen die Welt zu verändern

    Sieben Schweizer Teilnehmer wollen am ClimateLaunchpad als Sieger hervor gehen, am wohl weltweit wichtigsten Startup Wettbewerb für Cleantech-Ideen. Drei Teilnehmer kommen aus der Region. Die Startup Academy hat hierbei den Lead als Organisator für die Schweiz.

    (Bild: PEXELS) Ob Zero Waste Taschen gegen den Verpackungsmüll oder die Entwicklung von umweltfreundlichem, styroporfreiem Verpackungsmaterial oder innovative Entwicklungen wie beispielsweise eine Ozonanlage zum Waschen und Bleichen von Stoffen vor und nach dem industriellen Bedrucken und Färben: Den «CLP» Teilnehmer/innen aus der Region gebührt grosser Respekt.

    Happie Zero Waste und Mycrobez (beide aus Basel) sowie Revozona aus Hallwil (AG) sind gewissermassen die «drei Musketiere» aus der Grossregion Nordwestschweiz, die sich beim ClimateLaunchpad seit März bis November 2022 der Jury stellen.

    Was ist aber der «ClimateLaunchpad»? Das ist der weltweit grösste Wettbewerb für grüne Geschäftsideen. «Unsere Mission ist es, das weltweite Clean­tech-Potenzial zur Bekämpfung des Klimawandels freizusetzen. Der Wettbewerb schafft eine Bühne für diese Ideen», sagen die Organisatoren. Weiter heisst es auf der offiziellen Website, die Welt brauche klimabewusste Unternehmer. ClimateLaunchpad ist zudem auch Teil der Entrepreneurship-Angebote von EIT Climate-KIC. ClimateLaunchpad sucht bewusst nach Cleantech-Ideen in der Frühphase – auch wenn die Idee erst ein Brainstorm sei. Sollte die «grüne Idee» Potenzial haben, werde sie vielleicht mit mehr Knowhow sowie einem grossen Netzwerk zum Geschäftserfolg. Der Wettbewerb ist quasi eine «Business-Schmiede», die als Weltklasse-Wettbewerb getarnt ist (oder umgekehrt).

    Wer hat die «bahnbrechende Idee»?
    Jedes Jahr werden bei diesem Wettbewerb einige der dringendsten Themen unserer Zeit aufgegriffen. 2022 geht es in erster Linie um Anpassung und Resilienz, «Blaue Wirtschaft», Kreislaufwirtschaft, saubere Energie, Lebensmittelsysteme, nachhaltige Mobilität, urbane Lösungen und um eine «bahnbrechende Idee». Die drei Gewinner des ClimateLaunchpad 2022 erhalten ein Preisgeld und die Top 16 einen Platz im erstklassigen ClimateLaunchpad Accelerator im Jahr 2023. Was aber unbezahlbar ist: Sie bekommen ein Netzwerk, welches ihnen die Tore öffnet zur Weiterentwicklung der Geschäftsidee.

    (Bild: zVg) Hier laufen die Fäden zusammen für die nationale Organisation des ClimateLaunchpad: Der Basler Standort der Startup Academy (Schweiz) am Picassoplatz.

    Basler CEO der Startup Academy Schweiz im nationalen Lead
    Dieser Wettbewerb ist eine grandiose Sache, sagt auch Markus Fischer, Geschäftsführer der Startup Academy Basel, der den Climate Launchpad Lead für die Schweiz innehat: «Bei der Startup Academy sehen wir ein riesiges Potential an nachhaltigem Schweizer Unternehmertum. Dies wurde in den letzten acht Jahren unserer Mitorganisation des ClimateLaunchpad auch immer wieder dadurch bewiesen, dass wir mit den Schweizer Startups fast jedes Jahr einen Platz in den Top 3 des Global Finals feiern konnten.» Auch Startup Academy Basel Vorstandspräsident Markus Kindle ist begeistert: «Die Startup Academy möchte mit dem ClimateLaunchpad Challenge nachhaltige und innovative Schweizer Geschäftsideen auf internationaler Bühne vorstellen und ihnen die Möglichkeit bieten mit globalen Players in Kontakt zu treten, so können wir auch die Schweiz und vor allem Basel als nachhaltigen Wirtschaftsort fördern.»

    Grossartige Ideen für eine bessere Umwelt
    Die drei regionalen Zugpferde kommen alle aus verschieden Geschäftsfeldern. «Happie Zero Waste» will ein Zeichen setzen mit verpackungsfreien und nachhaltigen Rezepttaschen und so dem Verpackungsmüll entgegen wirken: «Unser Ziel ist es, die einfachste und erschwinglichste Lösung zu bieten, um schmackhafte Lebensmittel ohne Abfall und so nachhaltig wie möglich zu konsumieren. Wir wollen der Welt zeigen, dass eine abfallfreie Lebensmittelversorgungskette weder kompliziert noch sehr teuer sein muss.»

    Das Startup Mycrobez (ebenfalls aus Basel) entwickelte ein Myzelkomposit, das hundert Prozent aus biologischen Reststoffen und Pilzgeflecht besteht. Es findet Anwendung in drei verschiedenen Industrien: Verpackung, Bau und Landwirtschaft. «Durch unsere kreisläufige Alternative können erdölbasierte Kunststoffe, wie beispielsweise Styropor, vollständig ersetzt werden. In unseren Bemühungen, einen kreislaufwirtschaftlichen Materialstandard zu implementieren, dürfen wir auf die Unterstützung von wissenschaftlichen Einrichtungen sowie global führenden Unternehmen zählen», sagen die drei Gründer Mosas Pilscheur, Jonas Staub und Moritz Schiller.

    (Bild: zVg) Auch beim ClimateLaunchpad mittendrin, statt nur dabei: Eines der vielen Projekte, bei welchen die Startup Academy an vorderster Front dabei ist.

    Und schliesslich erhofft sich das Team von Revozona aus Hallwil (AG) eine Chance auf die Teilnahme an den Global Finals. Dabei geht es um eine Ozonanlage zum Waschen und Bleichen von Stoffen vor und nach dem industriellen Bedrucken und Färben. Der Einsatz von Ozon zum Waschen von Industrietextilien vor und nach dem Färben und Bedrucken wird die textilverarbeitende Industrie revolutionieren.

    Voll im Zeitgeist der Generationen X, Y und Z
    Der ClimateLaunchpad Ideenwettbewerb ist deshalb so im Zeitgeist und im Fokus, weil hier Menschen am Werk sind, die entschlossen sind, die negativen Auswirkungen des Klimawandels durch Innovation und Erfindungen anzugehen. ClimateLaunchpad wird von einem zentralen Team in den Niederlanden betrieben, das von Nationalmannschaften unterstützt wird, die den Wettbewerb in ihrem Land organisieren. In der Schweiz laufen die Fäden da bei der Startup Academy zusammen. «Wir meinen es ernst mit der Bekämpfung des Klimawandels. Und wir sind davon überzeugt, dass Investitionen in Ideen und Unternehmer der richtige Weg sind. Eine grüne und saubere Zukunft erfordert Tausende von Innovationen, die die aktuellen Geschäftsmodelle herausfordern. Es gibt viele grossartige Ideen, um das Leben zu verbessern und Emissionen zu reduzieren. Einige von ihnen bleiben in der Ideenphase, machen nie den nächsten Schritt und werden realisierbar. Einige von ihnen brauchen einen zusätzlichen Schub. Sie brauchen ein bisschen Mentoring. Sie brauchen Lehren aus unternehmerischen Misserfolgen und Erfolgen. Mit Coaching und Unterstützung können viele Ideen Wirklichkeit werden», sagen die Organisatoren.

    Ein starkes Netzwerk öffnet Türen
    Das Netzwerk der ClimateLaunchpad-Partner ist tatsächlich schlagkräftig. Das Netzwerk setzt sich dafür ein, Innovationen in den jeweiligen Ländern zu fördern und arbeitet mit einer Reihe lokaler Partner zusammen, darunter Unternehmen, Investoren, Handelskammern, B2B Partner und Kommunalverwaltungen. Was alle gemeinsam haben: Optimismus und der Glaube, dass man Veränderungen herbeiführen könne.

    JoW

    Weitere Details auf
    www.startup-academy.ch
    und auf der CLP Microsite der Startup Academy
    www.startup-academy.ch/microsites/climatelaunchpad/?lang=en


    Wer will Hunde glücklich machen?

    Das Reinacher Startup fairDogs (Mitglied der Startup Academy Basel) hilft dabei, eine Vertrauensperson zu finden, «die Wuffi» mitbetreut. Denn professionelle Hundebetreuung kann ganz schön teuer werden. Stattdessen kann man einem anderen Hundefreund eine Freude machen. Bei fairDogs findet man Hundefreunde aus der Gegend, die gerne Zeit mit einem Hund verbringen möchten, selber jedoch keinen Hund halten können. Hundehalter und Hundefreunde teilen sich dabei die Betreuung des Hundes, wenn der Hundebesitzer dies nicht kann wegen seiner Arbeit, Unfall, Krankheit oder Urlaub. Auch Hundefreunde dürfen sich melden, wenn sie etwas mit dem Hund unternehmen möchten.

    FairDogs sucht aber auch Unterstützung über Crowd­funding. Wer helfen und mehr wissen möchte kann dies hier tun: wemakeit.com/projects/more-happy-dogs

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