Schweizer Projekt auf Erfolgskurs in Afrika

    Seit 2016 leitet die «The DEAR Foundation» in Affoltern a.A. die «Liberia Renaissance Education Complex» (LREC), die heute eine der besten Volksschulen in Liberia ist. Diese steht allen Kindern des Landes offen und bildet aktuell 318 Schülerinnen und Schüler aus. Ziel der LREC, die 2019 weiter expandieren will, ist eine bezahlbare und qualitativ hochwertige Bildung. 98 % der Schulabgänger bestehen den Eignungstest für den Eintritt an eine Universität. Leider ist die Finanzierung eines nachfolgenden Studiums noch nicht in jedem Fall gesichert.

    (Bild: zVg) Studierende der LREC in der Laborklasse

    Die «Liberia Renaissance Education Complex» ist heute eine der besten Volksschulen in Liberia. Sie ist umgeben von 100’000m2 Land. Auf den fruchtbaren Teilen werden Produkte für die Schulküche angebaut und es ist auch ein Fussballplatz geplant. Anspruch dieser Volksschule, die 2008 mit 57 Schulkindern begründet wurde und seit 2016 von der Schweizer Stiftung, «The DEAR Foundation» (TDF) geleitet wird, ist eine moderne und praxisorientierte Ausbildung. Für die Kleinsten will der Campus eine Tagesschule werden, wo gesunde Mahlzeiten zum Programm gehören. Hier braucht es weitere Anstrengungen, weil es noch nicht allen Eltern möglich ist, Kindern Essen mit in die Schule zu geben. Seit 2013 umfasst die LREC eine Grundschule und Sekundarstufe. 2017 hat die erste Oberstufenklasse nach 12 Jahren erfolgreich abgeschlossen.

    Die LREC bietet eine naturwissenschaftliche Laborklasse an und verfügt über eine eigene Bibliothek, die ausgebaut werden soll. Es gibt einen Klassenraum mit Laptops, die gespendet wurden, um IT-Unterricht durchzuführen. Hier braucht es Investitionen, um mit den steigenden Anforderungen mitzuhalten. Die Klassengrössen sind im Verhältnis zu anderen Schulen in afrikanischen Ländern deutlich kleiner. Dies ermöglicht den Schülern konzentriertes Arbeiten und eine aktive Teilnahme am Unterricht. Neugierde und Begabungen sollen hier einen Boden finden, auf welchem die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten optimal gefördert werden. «Dieses TDF-Projekt, das mir eine Herzensangelegenheit ist, setzt sich mit allen Kräften für Alphabetisierung, Berufsbildung und Lebenskompetenz ein», wie Sonja Dinner, Präsidentin der finanzierenden «The DEAR Foundation» sagt. Nebst den regulären Schulfächern besuchen die Jugendlichen ein Vocational Training, wo sie handwerkliche Tätigkeiten wie Mauern oder Klempnern lernen. Die LREC plant weitere Trainings im Nähen und Schneidern anzubieten.

    Erfolg zwingt zur Vergrösserung, was zur Herausforderung wird. Seit mehreren Jahren expandiert der LREC was auch seine baulichen Projekte betrifft. Ein neuer Schulkomplex ist im Entstehen, der bewusst nach dem Baukastenprinzip erstellt wird. Falls die Mittel vorhanden sind, wird der Komplex um zwei neue Klassenzimmer ergänzt, bis die ganze neue Schule steht. «Der neue Schulkomplex könnte in wenigen Monaten fertig sein, wenn die notwendigen Mittel aufgebracht werden können», so Dinner. Die «The DEAR Foundation», eine der grössten Schweizer privaten Stiftungen für Entwicklungshilfe, sucht aktuell Möglichkeiten zur stufenweisen Realisierung dieses wichtigen Bildungsprojektes, das seine Ausstrahlung auf ganz Afrika hat und zunehmend Nachahmer findet.

    pd


    The DEAR Foundation
    Die «The DEAR Foundation» wird präsidiert von Sonja Dinner. Sie ist Trägerin des Teddy Kollek-Preises und Präsidentin der Michael Kohn-Stiftung, sowie erfolgreiche IT-Unternehmerin. Nach dem Verkauf ihrer Firma im Jahr 2002, widmete sie sich dem Aufbau von «The DEAR Foundation». Sevim Araz ist Direktorin der Stiftung.

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